Normalerweise gehören Kinofilme nicht zum Hauptthema dieses Blogs. Für einige Schätze macht man aber gern Ausnahmen und um genau so einen Schatz handelt es sich bei "Avatar". Eine klassiche Filmkritik sollte dennoch niemand erwarten.
Ich habe mir "Avatar - Aufbruch nach Pandora" so angesehen wie man es tun sollte. Im Kino und in 3D. Die ersten Szenen sahen vielversprechend aus und ich bereitete mich auf zweieinhalb Stunden gemütliche Unterhaltung vor. Was ich bekam, war jedoch viel mehr.
Nie hatte ich 3D Kino so erlebt. Das war mehr als ein paar klare Konturen. Man hat das Gefühl die Charaktere berühren zu können und mitten unter ihnen auf der Planetenoberfläche zu stehen. Zu den grandiosen Animationen und verblüffenden Einstellungen von Pandoras Flora und Fauna mischte sich nach und nach auch eine Geschichte.
Die Bewohner eines fernen Planeten, die katzenähnlichen Na'vi, sollen der Rohstoffgier der Menschheit weichen. Um einen Krieg zu vermeiden soll ein Mensch in das Naturvolk eingeschleust werden. Mit dem Ziel, diese zu überzeugen ihren angestammten Lebensraum zu verlassen. Zum Glück haben einige Wissenschaftler eine Möglichkeit gefunden, den menschlichen Geist in einen eigens zu diesem Zweck gezüchteten Na'vi Körper zu transferieren. Einen Avatar.
Durch einen Unfall fällt eine Person aus, welche für das Projekt vorgesehen war, und nur der Querschnittsgelähmte Ex-Marine Jake Sully ist in der Lage einzuspringen. Auf seinem ersten Ausflug in seinem neuen Avatakörper geht Jake verloren. Er wird von Raubtieren angegriffen und von der Na'vi-Frau Neytiri gerettet. Diese nimmt in mit zu ihrem Stamm und eine atemberaubende Geschichte rund um Liebe, Krieg und zwei sehr unterschiedliche Welten beginnt.
Zugegebenermaßen betritt "Avatar" storytechnisch kein Neuland. Nach den ersten 15 Minuten ist einem der weitere Verlauf der Geschichte klar. Man könnte also enttäuscht sein, wenn da nicht noch die Umsetzung der Story wäre. Diese ist nämlich Grandios.
Dank motion-capturing, kann man jede Emotion aus den Gesichtern der blauen Katzenmenschen ablesen. Man spürt ihren Schmerz wenn sie mit ansehen müssen wie die Natur um sie herum getötet wird und sieht ihre Freude über Jake Sullys Fortschritte. Es ist nahezu unmöglich sich nicht in die Welt des Films hineinziehen zu lassen. Zu sehr laden doch Pandoras Wunder zum Träumen ein.
Mit diesen Fim hat James Cameron bewiesen, dass es noch gutes altes Kino gibt. Filme die einen für eine kurze Zeit entführen und vergessen lassen, woher man kommt. Ich kann mich kaum noch erinnern, wann ich das letzte mal Gänsehaut im Kino hatte, ohne am Ende mit einem mulmigen Gefühl den Saal zu verlassen. Am Ende von Pandora hatte ich nämlich nur zwei wesentliche Emotionen. Zum einen die freudige Gewissheit, dass es mit James Cameron jemanden gibt, der noch nicht vergessen hat wie Kino einst war. Zum anderen aber auch Trauer. Trauer darüber, dass ich diesen Film nun gesehen habe und vermutlich lange Zeit vergehen wird bis ich einen Film wieder so genießen kann.
Fazit: "Avatar - Aufbruch nach Pandora" ist ein Meisterwerk. Nicht mehr und nicht weniger! Grandiose Einstellungen, perfekte Animationen und großartige Schauspielerische Leistungen hauchen dem Film Leben ein und verleihen ihm alles, was ein Kinofilm haben sollte. Die Story ist leider etwas flach, dafür aber sehr gut umgesetzt und zum Ende hin beweist der Film erst seine ganze Stärke!
Meine Wertung: 9.5 von 10
Sonntag, 27. Dezember 2009
Aus dem Kino in den Blog: "Avatar - Aufbruch nach Pandora"
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Labels:
Filme
Eingestellt von
Hauke
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