Praktikumstagebuch: Episode 4

Wieder eine Woche rum, wieder eine Menge passiert! Am wesentlichsten für mich ist wohl die Tatsache, dass ich das "Next" dieser Woche komplett im Alleingang zusammenschustern durfte.
Diesesmal gibt es auch wieder ein lustiges Bild vom Dreh am Dienstag und die Aussicht, dass ich endlich mal Zeit und Geld finde, mich um eine neue Kamera zu bemühen!

Montag

Ich verbrachte fast den ganzen Tag im Schnitt. Dort bereitete ich das Next für die nächste Woche vor. Genauer gesagt kümmerte ich mich um das Material für Dust 514, Halo Reach, Max and the Magic Marker und zwei bis drei andere Dinge, die es nicht ins Next schafften.

Als alles soweit fertig war, durfte ich schonmal, mit unserm Cutter Basti zusammen, am finalen Beitrag rumwerkeln. Wir wurden zwar nicht ganz fertig, aber ich habe heute wieder verdammt viel gelernt. Ich arbeite bisher eigentlich nur mit Premiere, aber es ist echt krass, wie gut unsere Cutter im Umgang mit Avid sind.
Gegen Abend kam Uke noch in den Schnitt und er und Basti verpassten der aktuellen Folge noch den letzten Schliff. Ich durfte zusehen und mich über „das Pack“ amüsieren!

Dienstag

Drehtag, Stresstag. Nein, heute nicht. Der Tag sollte, laut Plan, recht zügig ablaufen und ich verließ mich darauf. Leider....

Dank des Streiks im öffentlichen Nahverkehr, durfte ich den Weg ins Studio nur in mehr oder weniger kleinen Teilstrecken hinter mich bringen. Letztendlich kam ich aber noch halbwegs pünktlich an und begann damit mir Notizen fürs Loggen zu machen.

Nach den Moderationen drehten wir die Blues und als alles fertig war, ging es ab ins Haus 73, direkt an der Schanze. Dort sollten wir nämlich die Beiträge für „Silent Hill“ und „Sonic Sega Allstar Racing“ aufnehmen. Der modrige Charme der Örtlichkeiten kam dem Dreh zugute und es gab mehr als einen Lacher, während wir die Imitation des wohl schlechtesten Promo-Filmchens aller Zeiten aufzeichneten.

Danach ging es mal wieder zum Loggen und gegen etwa 8 halb 9 war ich auch schon fertig. Einen Teil der Busstrecke konnte ich gemeinsam mit Eddy zurücklegen und so war die Strecke nicht ganz so langweilig!

Mittwoch

Heute stand der finale Schnitt an meinem ersten wirklich eigenen Beitrag an. Da ich „Glitch“ leider als Thema verwerfen musste, habe ich mich kurzfristig dazu entschieden, stattdessen ein paar Worte über „Allods Online“ zu verlieren.
Das kunterbunte Fantasy-Science Fiction-Japano MMORPG geht nämlich grade in die offene Beta Phase. Schnell das Material schneiden, einen Offtext verfassen und dann ab zu Basti in den Schnitt. Nebenbei musste ich noch Musik raussuchen. Man merkt schon, es ging ein wenig drunter und drüber, aber das verzeihe ich mir einfach mal selbst, da das ja schließlich mein erster eigener Beitrag ist. Dank der Tipps der Anderen, konnte ich am Abend dann aber glücklich auf den fertigen Next Beitrag blicken.
Morgen bekommen ich dann den fertigen Beitrag um die Offtexte dann nochmal anzupassen. Ich bin gespannt, ob das Ganze auch nur halb so gut klappt, wie ich mir das vorstelle!

Donnerstag

Wie zu erwarten, habe ich den Vormittag über meine Offtexte angepasst. Das dauert bei einem so kleinen Beitrag zwar sonst nicht so lang, aber da ich ja quasi noch ein Anfänger bin kann sich sowas schonmal in die Länge ziehen!
Danach gings nochmals zur Stückvisite in den Schnitt. Dort fand dann auch die kurze Drehbesprechung für die kommende Woche statt. Ich durfte dabei sein und lernte mal wieder eine Menge darüber, dass manche Leute scheinbar sogar im Schlaf arbeiten!!! Ihr dürft euch jedenfalls auf eine super Folge freuen. Sag ich jetzt zumindest mal einfach so.
Später wieder in der Redaktion gab es noch ein paar kleinere Recherchearbeiten zu erledigen. Ein eher ruhiger Tag, aber nicht minder lehrreich.

Freitag

Uke ist krank, deshalb schmeißt Trant jetzt hier den Schuppen. Es war trotzdem der üblich ruhige Freitag. Ich vertrieb mir ein wenig die Zeit mit Recherche (geil wenn man Zocken endlich so nennen darf!) und schrieb einige meiner Ideen für eigene Projekte nieder. Dabei fiel mir mal wieder Jay ins Auge, was aufgrund seiner beachtlichen Körpergröße häufiger passieren kann. Er arbeitete mal wieder stillschweigend vor sich hin. Ich nutzte also die Gelegenheit, um mal ein wenig über dass nachzudenken, was sich wohl so in seinem Kopf abspielt, während das Team ihn mit nahezu unschaffbaren Aufgabenstellungen bombardiert. Anhand dieser Theorien erstelle ich nun meine Hommage an Jay:

Der wohl eisernste Ruhepol in der Rastlosigkeit unserer Redaktion ist Jay. Mit stets konstant neutraler Mine, arbeitet er, ohne allzu laut zu murren, für einen verhältnismäßigen Hungerlohn. Mancher mag nun sagen: „ Digga! Du weisst garnet was der verdient!“. Nein. Das weiss ich auch nicht. Aber im Verhätlnis zu seinem Anteil an der Sendung, wäre jedes Gehalt eine Beleidigung!

Er ist es, der mit kühlen aber ehrlichen Bemerkungen dafür sorgt, dass wir alle auf dem Boden der Tatsachen bleiben können. Mit einem unfehlbaren Vertrauen in seine eigene Arbeit, hebt er Physikalische Grundregeln aus den Angeln und erschafft damit Kunst, die weit über das hinaus geht, was unsere kleinen Geister zu erfassen vermögen.
Und mal ganz ehrlich, was wäre eine Sendung ohne Jays grandiose Animationen? Stimmt! Mindestens 20 Sekunden kürzer und 4.000 Euro teurer. Ungefähr!

Damit beschließe ich eine weitere Ereignisreiche Woche und freue mich auf alles, was in der nächsten Woche auf uns alle hier zukommt!